rock will never die
   rock will never die

Leonard Cohen †

 

 

 

Ich habe ein wenig recherchiert. Beschämend eigentlich wenn es um einen so großartigen Künstler geht. Fakt ist aber dass er musikalisch erst relativ spät in mein Leben getreten ist und ich dadurch viel zu spät erkannt habe mit was für einem grandiosen Musiker es wir hier zu tun hatten. Leonard Cohen. Dass er die Welt und das Musikbuisness Ende 2016 verlassen hat ist neben David Bowie sicher einer der größten künstlerischen Verluste dieses ohnehin katastrophalen Jahres.

 

Geboren am 21. September des Jahres 1934 in Montreal, Kanada, wurde Cohen schon früh künstlerisch tätig. Allerdings nicht in der Musik, sonder als Lyriker. Dieser ist er sicherlich auch immer geblieben, widmet man sich intensiv seinen Texten. Doch kurz bevor er den Durchbruch in der Musikbranche schaffte, erschuf er einen international angesehener Besteller; „Beautiful loosers“. Erneut beschämend für den Autor dieses Nachrufes, denn gelesen hat er jenes Werk bis heute noch nicht. Seit Leonard Cohen 1967 im berühmtem Chelsea Hotel in New York wohnte, gelang ihm eine zweite Karriere als Singer/Songwriter. Im selben Jahr erschien dann auch sein Debüt, „Songs of Leonard Cohen“. Von da an veröffentlichte er stetig neue Longplayer, sieht man von einer Schaffenspause zwischen 1992 bis 2001 ab. In jener Zeit widmete sich der Künstler intensiv dem Buddhismus und zog sich dafür in ein solches Kloster zurück. Eine Erfahrung die wohl prägend war für den weiteren Verlauf einer jeden Vita. Der Kanadier hatte aber noch eine dritte Leidenschaft, die Malerei. Musikinstrumente oder Stillleben waren hier seine bevorzugten Motive, aber auch Selbstporträts gehörten zu seinem Schaffen. In Erinnerung bleibt mir aber vor allem seine Musik, sein raues Timbre, seine Gelassenheit die er in jedem Song so sehr ausstrahlte, seine Würde. Nehmen wir sein letztes Werk, „You want it darker“. Es läuft mir schon an dessen Gedanken kalt den Rücken runter. Nicht dass es an sich schon an Intensität kaum zu übertreffen ist. Weiß man ob der Hintergründe, der textlichen Inhalte, ist man diesem Longplayer voll und ganz ergeben. Cohen bereitet sich darin quasi auf sein eigenes Ableben vor, singt Lieder von Tod und Abschied. Ein absolut ergreifendes Werk wie man es nur von gang ganz wenigen Künstlern kennt. Cohens Musik wurde insgesamt über 3000(!) mal gecovert und neu interpretiert. Allen voran sicher einer seiner schönsten Titel, "Hallelujah“. Er wurde in zahlreichen Sprachen übersetzt und von unzähligen Künstlern gecovert. Ob man es glaubt oder nicht, es gibt sogar eine wunderbare, ergreifende polnische Fassung des Titels. Cohen selber setzte aber auch eigene Denkmäler mit seinen Songs. Das bekannteste dürfte „Chelsea Hotel No.2“ sein, in welchem Stück es um seine Beziehung zu der Rock -und Bluessängerin Janis Joplin geht. Überhaupt spielte das weibliche Geschlecht eine vordergründige Rolle in seinem Leben. Auch wenn er nie verheiratet war, war er mit zahlreichen Frauen liiert.

Dieser wirklich kurze Nachruf hier ist sicher nur ein Abriss einer einzigartigen, intensiven Karriere, fraglos. Es war mir jedoch ein dringendes Bedürfnis diese kleine Würdigung über Leonard Cohen zu verfassen. Zu sehr beschäftigt mich sein musikalisches Schaffen, begleiten mich seine Lieder gerade in jenen Tagen mehr als sonst. Die Welt wird nicht besser, dass wissen wir heuer mehr als jemals davor. Zu mächtig sind die Arme der „Schattenregierungen“ und anderer fragwürdiger Personengruppen. Da findet man in Cohens Lieder doch etwas Trost. Wenn man aber selbst ganz unten ist, ziehen sie dich noch weiter runter, verstärken deine Stimmung. Etwas was ich brauche. Etwas, dass mich begleitet.

 

Leonard Cohen wird uns aber vor allem als großartiger Musiker in Erinnerung bleiben, seine Songs uns den Rest unseres eigenen Lebens begleiten, zweifelsohne.