rock will never die
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Im Gespräch mit....Maria Kofler

In Kufstein traf ich die österreichische Multiinstrumentalistin

Maria Kofler zu einem prägnanten Interview.

 

rockfrank: Maria, Du bist Multi-Instrumentalistin, beherrschst neben dem Saxofon (in Alt, Tenor und Bariton) noch die Querflöte und Klarinette und hast mit “sax ‚n‘ more“ einen Stil entwickelt, in dem Du Deinen ganz eigenen musikalischen Charakterzug ausgeprägt hast, der Dich signifikant macht. Was beinhaltet dieser Stil, welche Art von Musik interpretierst Du? Ich habe gelesen von Beethoven bis Metallica, Dein Repertoire ist groß.

 

Maria Kofler: Jazz, Pop und Rock-Musik. Ich interpretiere bekannte Nummern durch Improvisation. Und so ist es, dass ich jedes Mal auf der Bühne die Musikrichtungen verschieden interpretiere, dass sie jedes Mal neu oder anders improvisiert werden. Das macht es lebendig. Ich nehme mir eine Nummer vor, habe das Thema, weiß also im Grunde worum in dem Song geht, und darüber improvisiere ich dann frei.

 

rockfrank: Du hast eigentlich eine Ausbildung zur diplomierten Krankenschwester gemacht, wie kam die Musik in Dein Leben? Es begann wohl mit einer Ausbildung an einer Musikschule in Innsbruck.

 

Maria Kofler: Ich war in Innsbruck an der Musikschule und anschließend mit der Klarinette am Konservatorium. Dann folgte die Weichenstellung: Werde ich Musikschullehrerin oder gehe ich mit der Klarinette ins Orchester. Die Klarinettenplätze waren seinerzeit jedoch mit Männern besetzt. Also lernte ich zunächst einen „Brotjob“ und ging in die Krankenpflege. Dort war ich auf einer Intensivstation tätig. Die Musik hat sich nebenher weiter aufgebaut und entwickelt. Durch meinen Bruder bin ich dann zum Saxofon gekommen, da er eine Big Band geleitet hat und gerade ein Saxofon fehlte. Er drückte mir ein altes verbeultes Altsax in die Hand, und ich begann mit meinen ersten Tönen. Damals war ich ungefähr 17 Jahre. Durch einen Swinglehrer bin ich dann zur Jazz-Musik gekommen und habe ein paar Jazz Seminare besucht. Ein Saxofonist aus Washington, Harold Battiste, das werde ich nie vergessen, ich habe damals immer nach Noten gespielt, hat gesagt ‚weg mit den Noten´ und hat meine Notenmappe versteckt. Ich stand dann da und habe mich nicht zu spielen getraut. Er sagte „Close your eyes lady, open your ears“. Damit hat er mir dann den Weg dahin schmackhaft gemacht. Augen zu und zuhören. Und dann einfach drüber spielen. So ist es jetzt auch wenn ich mit meinen ca. 200 Nummern, die ich im Programm habe, ausrücke, ich habe keine Noten mit. Das war ein harter Weg und er hat mir das zugelegt. Mir macht es großen Spaß.

 

 

rockfrank: Du bist schon in vielen europäischen Städten aufgetreten, insgesamt sogar 3-mal aus Anlass Olympischer Spiele, in diesem Rahmen sogar in Rio de Janeiro. Wie kam es zu dieser Wertschätzung Deiner Person und Musik gegenüber?

 

Maria Kofler: Ich habe 2011 im Bob Café in Igls das Rahmenprogramm zu einer Weltmeisterschaft gespielt. Dort kam der Generalsekretär des ÖOC (Österreichisches Olympisches Komitee) vorbei und hat mich dort spielen gehört. Er sagte einfach „Dich brauche ich in London“. Dort fanden 2012 die olympischen Sommerspiele statt. Er lud mich ein, im dortigen „Österreich-Haus“ für 2,3 Abende zu spielen. Ich musste dann sogar verlängern, sollte unbedingt noch eine Woche dranhängen, was ich dann auch tat. So hat es sich ergeben, dass ich nach Sotschi zu den Winterspielen 2014 mitfliegen durfte. Dort war ich als „Outdoor-Saxofonistin“ für das Rahmenprogramm der österreichischen Gäste zuständig. Zu insgesamt drei Musikern wechselten wir uns dann hierfür ab. In Rio, das war dann „Time of my life“. 5000 Leute am Tag, die durch das Österreich Haus Areal durchgezogen sind. Ich habe im Wechsel mit einer volkstümlichen Band und einem DJ bis zu 6 Stunden Auftittszeit bekommen, in einem Zyklus, wo alle 2 Stunden gewechselt wurde. Das ganze war richtig lässig. Vor allen vor den brasilianischen Gästen, die den Rhythmus im Blut haben. Jetzt warte ich noch gespannt darauf, ob man mich nächstes Jahr mit nach Paris nimmt, wo 2024 die nächsten Sommerspiele stattfinden.

 

rockfrank: Welche Rolle spielt Social Media in Deiner Karriere? Nutzt Du diese Medien zum Verbreiten Deiner Musik?

 

Maria Kofler: Ja. Meine CDs sind bei Spotify, und ich bin selbst Facebook Fan und ein wenig Instagram. Ich nutze Facebook für Hinweise auf eigene Konzerte und Veranstaltungen sowie der Nachberichterstattung.

 

 

rockfrank: Deine letzte CD stammt aus 2019. Anlass war Dein 20-jähriges Bühnenjubiläum.

 

Maria Kofler: Genau. Da haben wir ein „Best of“ gemacht. Es gibt darauf auch 5 Neuaufnahmen mit meiner Band. Auf dieser CD sind auch Aufnahmen mit einem Orchester von 2016 dabei. Mein Bruder hat damals meine Nummern, die ich covere, für ein Orchester-Projekt für 5 Bläser, 5 Streicher und meine Band arrangiert. Wir haben dann auch eine CD davon aufgenommen.

 

rockfrank: Ist zeitnah vielleicht wieder ein physischer Tonträger in Vorbereitung?

 

Maria Kofler: Ich habe große Pläne für nächstes Jahr. Ich habe heuer mein 25-jähriges Bühnen-Jubiläum, welches ich auch schon auf der Bühne gefeiert habe. Unter anderem mit meiner Band, einem Elvis Imitator und mit Zabine Kampfinger. So etwas in der Richtung möchte ich dann nächstes Jahr nochmal gerne machen, aber mit Orchester. Dann auch mit einer CD-Aufzeichnung. Ich habe viele Ideen im Kopf. Vielleicht auch ein bisschen Pink Floyd.

 

rockfrank: Welche Musik würde bei Deiner Einweihungsparty in eine neue Wohnung laufen?

 

Maria Kofler: Pink Floyd natürlich, Metallica und Coldplay. Zabine Kampfinger würde ich live arrangieren.

 

 

Ich danke Dir für das kurze Gespräch und wünsch Dir für Deine musikalische und private Zukunft alles Gute.