rock will never die
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            Im Gespräch mit....Teneja

 

Im Rahmen ihrer CD-Release "Zeig mir Deine Musik" (vö: 23.07.2021) traf ich die Sängerin Teneja nach einem Auftritt im heimischen Solingen zu einem kleinen Interview, um mit Ihr über ihr neues Album zu sprechen.

 

Hallo Teneja, erstmal ein ganz liebes Hallo und Dankeschön, dass Du Dir die Zeit vor Deiner anstehenden Tour für ein kurzes Interview mit rockfrank.com genommen hast. Die Tour wird sicher etwas Besonderes für Dich sein, denn Du stellst Deine neue, erste, eigen produzierte CD, "Zeig mir Deine Musik" vor, wozu ich Dich zunächst beglückwünschen möchte.

rockfrank: Wie kam es zu der Entstehung des Albums, und wie fühlt es sich am "Tag 1" nach der Veröffentlichung für Dich an?

 

Teneja: Die Entstehung des Albums trat 2020 ein, als man im September in NRW ein Künstler Stipendium über 7000 Euro erhalten konnte, um ein neues Projekt zur erarbeiten. Da habe ich mir gesagt `jetzt hast du die Zeit dazu`, denn sonst bin ich ja jedes Wochenende unterwegs mit Auftritten und hab das dann wahrgenommen um damit meinen Traum zu verwirklichen, mit einem eigenem Album. Ich habe mich mit einem Singer/Songwriter aus Hamburg zusammengesetzt den ich schon lange im Auge hatte, und hab das dann durchgesetzt; Jetzt oder nie !

 

Der erste Tag nach der Veröffentlichung des Albums ist natürlich mega, ein ganz tolles Gefühl. Ein Projekt was fast ein Jahr an Arbeit gekostet hat, sogar etwas unter einem Jahr, das schafft nicht jeder. Robert Carl Blank (Singer/Songwriter), mit dem ich die Songtexte hauptsächlich zusammen geschrieben habe, macht das schon seit über 25 Jahren, und sagte, so schnell wie ich das umgesetzt habe ist kaum einer unterwegs. Das fande ich natürlich ganz besonders. Ich dachte schon ich wäre langsam, aber nein, das war schon ganz gut so. Die USB Sticks vom Album gab es ja schon vor 3 Wochen zu kaufen. Das Album ist meiner Meinung nach gut geworden, eingängige Melodien, und tolle Musiker die live eingespielt haben. Zusätzlich war es mir wichtig, kein "Plastikalbum" mehr zu produzieren, daher auch die Digipack Form, die ohne Plastikhülle oder Plastikhalterung auskommt.

rockfrank: Wir hören hier viele deutschsprachige, eigene komponierte Titel, aber auch welche mit Deinem Gesangspartner Frank Heyer gemeinsam, der diverse backin vocals beigesteuert hat, sowie akustische und E-Gitarre, und auch die beiden englischen Titel "The die is cast" und "Tunes" geschrieben hat. Wie schwer fiel Dir die Umstellung auf die deutsche Sprache, denn überwiegend singst Du auf Deinen Konzerten ja englische Coversongs. Haben Dich andere deutsche Künstler inspiriert?

 

Teneja: Ich habe den ersten Titel "Best for me" von meiner Platte selbst geschrieben. Auf "Zeig mir deine Musik" sind 3 englische Titel, davon sind zwei von Frank Heyer. Das sind seine Songs die er mal geschrieben hatte. Die fand ich damals schon toll, und ich durfte die Songs nun als Interpretin neu arrangieren und einsingen. Er hat darauf auch mitgesungen und die Gitarre bedient. Und die deutschen Titel, das war für mich nicht schwer, weil es mit Robert Carl Blank als Songwriter ganz einfach war. Irgendwie floss die deutsche Musik ganz von alleine. Ich habe den erste Titel ("Best for me") noch auf englisch geschrieben, weil ich ihn auch auf englisch fühle, und dann fingen wir an mit deutschen Titeln. Und das hörte dann auch nicht mehr auf. Ich hatte dann so ein positives Empfinden gehabt auf deutsch weiter zu schreiben, dass ich keinen Gedanken mehr an englischen Titeln verschwendet habe.              

Teneja Skrget zusammen mit Frank Heyer

rockfrank: Wie viel Herzblut steckt in Deinem neuen Album, und wie viel bangen und hoffen, bis es schlussendlich final heuer an den Start gehen konnte?

 

Teneja: In dem Album steckt mein ganzes Herzblut drin. Ich habe reine 8 Monaten an den Songtexten geschrieben. Ich kam zu Robert und hatte zunächst nichts in der Hand. Er fragte mich nach einzelnen Themen oder was mich gerade bewegt und so sind wir nach und nach einfach an die Songs angetreten. Er hat mich mit seiner Erfahrung gut an die Hand genommen. Wir haben dann beide an Melodien geschrieben, der eine mal mehr, der andere mal weniger, das war einfach eine super Kombi gewesen. Also hier steckt wie gesagt mein ganzes Herzblut drin. Ich habe mir die Instrumentalisten ausgesucht, ich war bei allen Einspielungen dabei, habe Vorschläge eingebracht wie sie manche Stellen zu spielen haben, konnte sagen das gefällt mir oder das gefällt mir nicht. Mann kann also sagen das ganze Album ist 100% ich. Ich hatte auch einen ganzen tollen Tonmann, den Ulrich Kluge von den Hexagon Studios, welcher direkt hier um die Ecke sein Tonstudio hat (in Solingen, Anmerkung rockfrank.com), und der sich Gedanken um die Beats gemacht hat, z.B. von "Zeig mir deine Musik", und sich auch um die Vervollständigung von der

"Der Weg" gekümmert. Es hat immer super Spaß gemacht und ich hatte einfach Glück dass ich so tolle Leute um mich herum hatte.

rockfrank: Hast Du generell musikalische Vorbilder, Leitfiguren?

 

Teneja: Musikalische Vorbilder...also ich finde halt Sängerinnen toll. Ich bin aber nie eine gewesen die gesagt hat `ich möchte sein so wie`. Ich habe schon immer meine eigne Note gehabt. Das war mir damals nicht so bewusst, da wurde ich erst mal hingebracht bzw. drauf aufmerksam gemacht. Ich bin aber, was das angeht, ganz human. Ich finde halt Künstler toll wie Joss Stone, Beth Hart, Tina Dico, Johannes Oerding. Ich mag Leute die selbst ihre Song schreiben und die auch meistens noch ein Instrument beherrschen. Aber ich stehe halt mehr auf Frauenstimmen, obwohl die eine -oder andere Männerstimme natürlich auch ganz toll ist.

rockfrank: Wie kamst Du eigentlich grundsätzlich zur Musik, und was würdest Du heute tun wenn Du keine Musikerin geworden wärst?

 

Teneja: Wie ich zur Musik kam....Also meine Mutter hatte schon live miterlebt wie ich auf einer Veranstaltung auf einer Kirmes, da muss ich o 1 1/2 oder 2 Jahre gewesen sein, vor einer riesigen Box gestanden habe, die war doppelt so groß wie ich und gesehen, wie ich mir den Beat erst mal angehört habe und dann darauf den Takt mitgeschwungen habe, mit meinem ganzen Körper (lacht). Da hat sie gemerkt dass ich musikalisch bin, und sie hat sich immer geschworen wenn ihr Kind Talent hat, wird sie dieses in jeglicher Hinsicht unterstützen. So war ich bereits mit 6 Jahren in einer Früherziehungsmusikschule. Mit 9 Jahren habe ich mich für die klassische Gitarre entschieden. Später hatte ich einen Pop-Chor gehabt, eine Band, und habe mich nach 10 Jahren in der Bergischen Musikschule in Wuppertal für ein Jazz-Gesangsstudium vorbereitet, weil ich dachte ich werde dann Gesangslehrerin. So was konnte man damals nur mit einem Jazz-Studium machen. Pop gab es so wie jetzt noch nicht, also Popularmusik, sonst hätte ich mich dafür entschieden. Darunter war auch die 1-jährige Vorbereitung für eine Jazzschule in Maastricht, was dann auch geklappt hat. Dort gibt es jährlich mehr als 100 Bewerber, und ich durfte eine von den 3 - 4 auserwählten Schülern sein die im vorbereitendem Jahr des Jazzgesangs dabei sein durften, obwohl ich nie Jazz gesungen habe bzw. damit groß geworden bin. Aber man hat mir eine Chance gegeben. Das hat aber leider nicht gereicht damals, meine Stimme war da noch nicht so ausgebildet. Auf Empfehlung meiner Gesangstechniklehrerin habe ich mich dann mit einer Logopädin zusammengesetzt. Ich habe mich dann intensiv mit meiner Stimme auseinandergesetzt. Im nachhinein sollte dass alles wohl so gewesen sein, ich glaube an Schicksal. Von da an habe ich mich auf mich konzentriert, da war ich 23 oder 24 Jahre.

 

Ohne die Musik wäre ich vielleicht im Beratungsbereich einer Botique/Kleidung tätig. Ich kann Leute gut einschätzen und einkleiden. Auch Brautkleider finde ich toll. Also irgendwie so was würde ich wohl machen.

rockfrank: Die Gitarre ist Dein treuer Begleiter, was ist für Dich das spezielle an jenem Instrument?

 

Teneja: Das kann ich überhaupt gar nicht so sagen. Ich kann mich nicht erinnern in den Früherziehungsjahren überhaupt eine Gitarre in der Hand gehabt zu haben. Ich weiß noch irgendwas von einem Xylophon, mehr weiß ich aber nicht mehr. Vermutlich aber weil die Gitarre so leicht tragbar ist, und mein Gitarrenlehrer sagte auch, dass ich da sehr großes Talent zu habe. Wahrscheinlich hat die Gitarre mich gerufen.

 

 

rockfrank: Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben? Wie definierst Du beispielsweise Deine Alleinstellungsmerkmale, das Charakteristische?

 

Teneja: Mein Stil ist einfach die Verwandlung meiner wechselbaren Stimme. Die Stimme kann ich halt sehr variieren. Ich kann sehr klar und hoch singen, sehr kräftig, ich habe vier Oktaven, ich kann sehr tief singen, ich singe mal rotzig, mal klar. Ich singe auch viele männliche Coversongs weil ich von der Grundlage her "alt" bin, also von der Stimmlage "alt". Ich habe aber insgesamt ein großes Spektrum. Weil ich aber die klassische Gitarre gelernt habe baue ich die Dynamik an der Gitarre sehr gut auf. Ich bin ja quasi eine allein stehende Band, kann man dazu sagen, ich muss sehen dass ich mit meiner Klampfe einen ganzen Abend die Leute begeistern kann, und das die nicht nach einer halben Stunde sagen, langweilig..... Ich spiele manchmal 3 - 4 Stunden, und die Leute bekommen da nie genug, was mein Glück ist. Ich bin halt sehr variabel und flexibel und kann die Fans auch gut einbeziehen, dass sie zuhören oder mitsingen können. Ich habe eine eigene Note habe von der Betonung der Melodien. Also ich wandele auch einiges musikalisch ab, aber das macht es letztendlich auch aus.

rockfrank: Jetzt möchte ich  "leider" noch ein aktuelles Thema ansprechen, speziell seit Beginn der Pandemie letztes Jahr, wie hast Du diese Zeit aus wirtschaftlicher -aber auch künstlerisch Sicht erlebt, denn Auftritte waren ja lange Zeit Mangelwaren und die versprochenen Hilfen seitens der Bundesregierung flossen ja auch alles andere als zügig......

 

Teneja: Ich hatte letztes Jahr das Glück dass ich bis Ende Oktober noch für verschiedene Veranstalter noch auftreten konnte (z.B. Müller Touristik Reisen), weil ich solistisch eine ganz Band ersetzte und ein sehr breit gefächertes Repertoire habe. Es hätte auch schöne weitere Auftritte geben können, aber dann wurde ja ab November alles gecancelt. Ich musste dann auch zum Teil Arbeitslosengeld nehmen und habe mich irgendwie durchgeschlagen. Aber das ist halt so und zum Glück geht es ja jetzt wieder aufwärts.

rockfrank: Nun haben wir seit ein paar Wochen drastische Lockerungen die den Künstlern wieder Auftrittsmöglichkeiten verschaffen, aber mit Blick auf steigenden Inzidenzen, gerade hier in Solingen, auch wieder Sorgen bereiten. Wie gehst Du mit  jener Ungewissheit um, was die Auftrittsmöglichkeiten betreffen, denn auch hier spielt der wirtschaftliche Aspekte natürlich eine große Rolle......

 

Teneja: Ich gehe da ganz locker dran, ich mache mich nicht wild. Wenn ich Auftritte generieren kann nehme ich natürlich alles mit. Ich plane auch und habe gerade viele Auftrittsanfragen, außerdem werde  jetzt touren. Ich bin halt  ein positiver Mensch und hoffe und bete dass das alles auch so weitergeht.

rockfrank: Zum Schluss noch ein Satz zu Deinen aktuellen Vorhaben, Du gehst in Kürze auf kleine Tour und bereist verschiedene Veranstaltungsorte vorwiegend in Norddeutschland. Erhoffst Du Dir hiervon auch eine erweiterte Fangemeinschaft?

 

Teneja: Natürlich erhoffe ich mir weitere Fangemeinschaften und mögliche zukünftige Auftritte und einfach freudige und liebe Menschen kennen zu lernen. Man weiß nie wen man da antrifft. Ich bin immer bei den Highlights dabei, in jeglicher Hinsicht. Alles machbar, alles geht, nur rum sitzen geht nicht.

rockfrank: Dann danke ich Dir recht herzlich für das Gespräch und wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und vor allem viel Erfolg für Dein neues Album, "Zeig mir Deine Musik".

 

 

1. PHOTO by rockfrank

2. u. 3. PHOTO by www.teneje.de