rock will never die
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Im Gespräch mit....Smokemaster

Smokemaster ist eine Psychedelic-Rock Band aus Köln, die sich ganz den Strömungen und Vibes der 70`er Jahre verschrieben hat. Ausgedehnte Solis, Live-Improvisation mit Anleihen an The Doors, die frühen Floyd, Hendrix oder Jefferson Airplan sind fest in Ihrer Musik verankert. Jedoch ohne diese zu kopieren, sodern ihren ganz eigenen Stilmix daraus zu kreieren.

photo by: smokemaster.com

Die beiden Bandmitglieder der psychedelic rock Formation  Smokemaster, TobMaster und Björnson Bear

standen für ein Interview mit rockfrank.com Rede und Antwort und sprachen unter anderem über über ihre noch jungen Karriere und ihre beiden Alben,

"Smokemaster" und "Cosmic Connector".

 

rockfrank: Euer charakteristischer, psychedelischer Sound ist bezeichnend für euer Schaffen und macht Smokemaster unverkennbar, wenn nicht gegenwärtig sogar einzigartig in der aktuellen Bandlandschaft jenes Genres. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, in der derzeitigen, schnelllebigen Pop-Kultur, einen solch außergewöhnlichen Sound zu kreieren und somit Reminiszenzen an die Doors, Sydney Barett, The 13th Floor Elevators, aber auch den Krautrock im Allgemeinen zu schaffen?

 

TobMaster: Naja, der Lukas und ich haben vorher in einer Band namens Cunning Mantrap gespielt, hier war der Hauptschreiber der Songs unser damaliger Sänger und Gitarrist Phry McDunstan. Die Songs der damaligen Band waren soundlich eher an Hard Rock mit zunehmend progressiven Elementen angelehnt, welche in Sachen Spieldauer ähnlich lang waren wie unsere jetzigen Songs – wir waren also solche Songlängen einfach gewohnt.

Als wir anfingen unsere eigenen Songs für Smokemaster zu schreiben haben wir uns in Sachen Strukturen und Länge der Songs unter anderem von den von Dir genannten Bands inspirieren lassen. In den 60ern und 70ern waren solche Strukturen und Spieldauern sehr viel häufiger vertreten als heute, also auch von der Warte aus gesehen war es aus unserer Sicht normal Songs in der Form zu schreiben.

 

rockfrank: Welches sind eure musikalischen Vorbilder?

 

TobMaster: Neben den von Dir bereits genannten Bands wären da noch Bands wie:Colour Haze, Jefferson Airplane, Deep Purple, Jimi Hendrix, King Gizzard And The Lizard Wizard, The Brian Jonestown Massacre uvm.

 

Björnson Bear: Mich hat von der stimmlichen Färbung stets tiefe Stimmen inspiriert. Beispiele hierfür sind zum Beispiel: Jim Morrison, Johnny Cash & Chris Cornell, um nur 3 zu benennen.

 

rockfrank:War piece“, ein Song eures aktuellen Albums „Cosmic Connectors“ spricht angesichts der augenblicklichen Nachrichtenlage und Krisenherde auf unserem Planeten, Bände. Für mich, von der Bedeutung her, ein ähnlich episches Werk wie „Masters of war“ von Bob Dylan oder „War pigs“ von Black Sabbath. Aber ob 1963, 1970 oder wie „War piece“ 2022 geschrieben, solche Stücke haben leider bis zum heutigen Tag unerbittliche Gültigkeit. Wie wichtig ist es für euch auch weiterhin ein politisches / sozial-kritisches Signal abzugeben und somit die Menschen aufzurütteln?

 

TobMaster: Kunst stellt in erster Linie die Auseinandersetzung des Individuums mit seiner Umwelt dar und zeigt, wie der Künstler die Umwelt und die wechselseitigen Auswirkungen zwischen sich selbst als Individuum und seiner Umwelt wahrnimmt. Dies kann mannigfaltige Facetten annehmen, da man aus der Kunst sehr viel über das Verlangen und die Wünsche des Künstlers ablesen kann.

 

Unser Hauptanliegen ist definitiv ein respektvolles und friedliches Miteinander für alle Menschen auf dieser Welt. Wir werden die vor uns stehenden Aufgaben wie die Erzeugung von Energie, den notwendigen Transformationsprozess unserer Industrien und die Versorgung der Menschheit mit Nahrungsmitteln, Bildungsmöglichkeiten und einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung nur gemeinsam bewältigen können.

 

Die derzeitigen Rivalitäten der „Systeme“ aber auch individueller Strömungen sind in diesem Sinne vollkommen deplatziert. Allerdings muss man als Künstler eingestehen, dass man seine Mitmenschen lediglich inspirieren, jedoch nicht beherrschen kann – was auch nicht unser Ziel ist.

 

Björnson Bear: In 1. Linie habe ich beim Schreiben dieses Liedes nicht den Anspruch gehegt zu Belehren, sondern auf authentische Weise zu inspirieren. Die Geschichte, die erzählt wird, steht sinnbildlich für eine Geschichte, die mir einst ein Soldat über seine Einsätze und Erfahrungen mitteilte. Das hat mich so stark emotionalisiert, dass ich diese Gefühle versucht habe in Form der Kunstfron Musik auszudrücken. Leider bleibt das Thema Krieg, auch heute noch aktuell. Das macht mich traurig!

 

photo by: smokemaster.com

 

rockfrank: Klanglich und atmosphärisch trägt „War piece“, aber auch Titel wie „Cosmic connector“, durch und durch ein Doors-Gewand. Gepaart mit dem Bariton-Timbre eures Sängers Björnson Bear entstehen hier fantastische, psychedelisch anmutenden Trips in einen Klangkosmos, der Dich für die Zeit des Albums alles um Dich vergessen lässt. Ich denke es war eine überlegte und richtige Entscheidung, Björn an Bord zu holen. Wie hat sich durch ihn euer Soundgefüge verändert?

 

TobMaster: In erster Linie mussten wir nicht jede Form der Songdynamik mit den Instrumenten darstellen. Songs wie „War Piece“, „Forest“ oder „Rolling“ wären instrumental auch gar nicht abbildbar gewesen, dadurch konnten wir auch Songs mit mehr Tiefe schreiben.

 

Björnson Bear: Ich bin dankbar, dabei sein zu dürfen. Ich hoffe sehr, dass ich durch meine Stimme eine Farbe mehr der breiten Palette an Klängen mit in die Band gebracht habe, ohne das Gesamtgefüge zu stören! Jeder Einzelne Sound ist wichtig und es wert gehört zu werden!

 

rockfrank: Legt ihr bei Live-Auftritten auch Wert darauf, eine psychedelische Gesamt-Show abzuliefern? Also neben ausufernden Gitarren-Jams auch eine entsprechende Lichtshow, sodass die Zuschauer einen „interstellaren“, audiovisuellen Trip erleben können?

 

TobMaster: Definitiv! Als der Lukas und ich die ersten Demos geschrieben haben, haben wir uns auch direkt ein Bühnenkonzept erdacht was wir im Laufe der Zeit durch den Input der anderen Jungs gemeinsam weiterentwickelt haben.

 

Das Licht und die Bühnenoutfits spielen daher eine wichtige Rolle für uns.

 

rockfrank: Welche Emotionen / Reaktionen wollt ihr bei den Hörern mit eurer Musik auslösen?

 

TobMaster: Im Prinzip genau die, welche Du vorab beschrieben hast:

Die Menschen sollen sich fallen lassen und Ihre Umwelt, ihre Sorgen und Ängste für die Dauer unserer Konzerte vergessen und gemeinsam eine schöne Zeit erleben.

 

Björnson Bear: Ich hoffe, dass wir den Sound der 60er/70er Jahre mit unserem musikalischen Handeln am Leben halten können. Unser Sound wiegt, wie in der „guten, alten Zeit“ immer schwer. Ja! Das ist wörtlich zu verstehen (analoge Amps, Leslie, Boxen etc.)

 

rockfrank: Ganz im Geist der alten Zeiten veröffentlicht ihr eure Alben erfreulicherweise auch auf Vinyl (Eine limitierte MC Auflage fände ich auch was Feines). Ist das aus wirtschaftlicher Sicht, angesichts der übermächtigen Streaming-Dienste, noch ertragreich? (Macht aber bitte weiter mit den physischen Tonträgern). Ihr habt mit Tonzonen ein starkes Label im Rücken.

 

TobMaster: Also unsere LPs gehen auf unseren Konzerten weg wie warme Semmeln, von daher würde ich sagen es ist durchaus sinnvoll.

Björnson Bear: Wir sind sehr dankbar für unseren sehr unterstützenden Partner „Tonzonen“! Dirk macht mit seinem gut strukturierten und enthusiastischen Team ein wirklich tolle, sowie faire Arbeit für uns als Künstler!

 

rockfrank: Sofern ich richtig informiert bin, sind alle Musiker eurer Band im einem „normalen“, beruflichen Alltag integriert und ihr probt und stemmt das Smokemaster Projekt quasi nebenbei. Erhofft ihr euch langfristig einen festen Platz im Musikbusiness, von dem ihr dann Leben könnt, bzw. wie stehen die Chancen hierfür?

 

TobMaster: Das ist ganz klar unser Ziel. Es ist schwer die Chancen dafür irgendwie in konkreten Zahlen zu nennen, aber wir arbeiten jeden Tag auf vielen Ebenen sehr hart daran.

photo by: smokemaster.com

 

rockfrank: Zum Schluss wollen wir ein Mixtape erstellen. Welche Songs kommen drauf? Wie ist euer persönlicher Musikgeschmack? Jedes Bandmitglied nennt einen Song:

 

Björnson Bear:

Animals - House Of The Rising Sun (Traditional)

 

Lukas Bönschen:

Black Rebel Motorcycle ClubSpread Your Love

 

TobMaster:

Jimi Hendrix - Room Full Of Mirrors

 

Tobias Tack:

Jerome Holz:

Velvet UndergroundRide Into The Sun

 

 

 

rockfrank: Ich danke Smokemaster für das Interview und wünsche euch für eure musikalische Zukunft alles Gute!