rock will never die
   rock will never die

STRANZINGER

I brauch mein´ Rock `n´ Roll

 

Titel: I brauch mein´ Rock `n´ roll

Vö: 01.01.2025

 

 

Rock 'n' Roll ist mehr als nur ein Musikstil – Rock 'n' Roll ist eine Haltung!


So, oder ähnlich könnte das Mantra, der Leitspruch des österreichischen Rockmusikers Reinhard Stranzinger, der als Inbegriff gitarrengetriebener Klänge gilt, lauten. Fernab volkstümlicher Tonartcharakteristiken repräsentiert der in Wien ansässige Tonkünstler puren und authentischen Rock ‘n‘ Roll. Stranzinger, der längst aus dem Schatten der Alpinkatzen herausgetreten ist, beeindruckt seit vielen Jahren mit einer eigenständigen, erfolgreichen Karriere. Seine Vita zeichnet sich zudem durch Mitgliedschaften bei Supermax, der Ersten Allgemeinen Verunsicherung (EAV), Hubert v. Goisern und die Original Alpinkatzen und Drahdiwaberl, der ehemaligen Kult- Underground Shock Rock Band um den kreativen „Kapellmeister“ Prof. Stefan Weber (†), aus.

Mit "I brauch mein Rock ‘n‘ Roll" liefert der Musiker nun sein brandneues Studioalbum ab. Ein kraftstrotzender Longplayer, der tief in den rocklastigen Wurzeln verankert ist, aber gleichzeitig seine suburbane Innviertler Seele durchscheinen lässt. Auf dem neuen Klangwerk präsentiert er mit seiner Band, STRANZINGER elf Tracks, die vor Energie, Herzblut und Eigenwilligkeit nur so brillieren.

 

Zu STRANZINGER gehören neben dem Bandleader noch David Pernsteiner (drums/-percussion) und Reinhard Kochauf (bass). Es ist das dritte Album der Österreicher und wird, neben einer CD-Ausgabe, auch erstmals auf (farbigem) Vinyl erhältlich sein.

 

photo by: Christoph Mares

 

Ein Eröffnungsknall

 

Der Opener „Da Nochtbus“ mischt deftige Ebow Sequenzen mit einem treibenden Groove, der von Stranzingers unverwechselbarer, rauchiger Stimme getragen wird. Das Schlagzeug ist eingangs vorherrschend, kontinuierliche, kräftige Bass Drum- und Snare-Schläge geben den Rhythmus vor. Der Nochtbus, auf dessen Fahrt so manch einer nach Veränderung sucht, bringt Dich geradewegs in die Hölle; Endstation „Hades“. Das Solo, welches Stranzinger zur Mitte des Songs abfackelt, ist explosiv und technisch brillant. Zeit zum Durchatmen bleibt nicht.

Im titelgebenden Track des Albums, "I brauch mein Rock ‘n‘ Roll", zelebriert die Band ihre Liebe zu eben jenem und befriedigt grundlegende, elementare musikalische Bedürfnisse. Ein akustisches Statement fernab jeglicher Wiener Kaffehausromantik.

 

 

Texte, die tief gehen

 

Thematisch bewegt sich die Band zwischen introspektiven Balladen und gesellschaftskritischen Beobachtungen, aber auch vor einer Portion Selbstironie in „Da Stranzinger“, wo es um das Auf-die-Schaufel-Nehmen des jugendlichen Ungestüms geht, scheut sich der Künstler nicht. *Die Songs auf "I brauch mein Rock ‘n‘ Roll" erzählen Geschichten von persönlichen Erlebnissen, Entfaltung, der Bedeutung von Freiheit und den Herausforderungen des Lebens.

 

photo by: C J Price

 

Virtuosität trifft Herzblut

 

Ob der Rock ‘n‘ Roll in Österreich erfunden wurde halte ich für ein Gerücht. Aber es gab ein Musikgeschäft in Wien, eine Person, die definitiv ihren Beitrag dazu geleistet hat: Ing. Dietmar Lausegger (†). Er führte die ersten, zweckdienlichen Verstärker aus London ein und betrieb später den wohl legendärsten Musikladen in ganz Wien, wenn nicht im ganzen Land - Das For Music. Die Alserstraße wurde zum Treffpunkt der Stars und der Musikszene. Neben nationalen Künstlern verkehrten hier viele grenzübergreifende Musiker. Egal ob Frank Zappa, Eric Clapton, Donovan, Santana oder ZZ Top. An Dietmar Lausegger führte kein Weg vorbei. 2011 verließ der gelernte Starkstromingenieur viel zu früh diese Welt. STRANZINGER huldigen dem Mann aus Steyerling, Oberösterreich mit dem herausragenden „Prince of California“. Eine 10-minütige Krönung auf "I brauch mein Rock ‘n‘ Roll" in der die Raffiniertheit der Soli, ohne jemals den emotionalen Kern der Ehrerweisung Lauseggers zu verlieren, bahnbrechend sind. Gastmusiker und ehemaliges STRANZINGER-Mitglied Christoph Navratil bedient hier die Bassgitarre. Sein Instrument verleiht dem Song Tiefe, Groove und Seele. In der vertonten Melancholie des Songs liegt auch eine besondere Schönheit. „Prince of California“ ist eine seelentröstende Ballade und eine Ode an eine Ikone der Stadt.

 

 

Höhepunkte

 

Neben dem grandiosen „Prince of California“ ist das angriffslustige “Oba net mit mir“ definitiv ein Anspieltipp, ebenso das rund achtminütige „So mecht i bleibm“ mit seinem Wahnsinns-Text und ein paar Powerchords, die dem Stück eine universelle, flexible Klangfarbe verleihen. Und „Da Nochtbus“ sowie "I brauch mein Rock ‘n‘ Roll" sind Pflichtprogramm.

 

Auf der persönlichen Ebene brilliert “Heit koa Zeit“, eine unerwartet introspektive Ballade, die zeigt, dass selbst Rebellion Pausen kennt. Mit sentimentaler Gitarre und einem ehrlichen Text bietet der Song einen weiteren emotionalen Höhepunkt. Das Saiteninstrument ist und bleibt bei allen Songs Stranzingers handwerkliches Ausdrucksmittel, seine Riffpräsenz einzigartig.

 

photo by: Christoph Mares

 

Kraftvoller Abschluss

 

Ois neich“ ist der letzte Rocker des Silberlings und bringt uns das finale Riff. Der letzte Track – ein donnernder Abschluss, der den Raum noch lange füllt.

 

 

Produktion mit Charakter

 

Die Produktion, die Stranzinger in Zusammenarbeit mit dem Team Wingert/Dittrich gestaltet hat, ist rau, aber dennoch klar. Sie fängt den Geist des Rock ein, ohne in klischeehafte Retro-Ästhetik zu verfallen, ist charakteristisch durch und durch lebendig.

 

 

Fazit

 

Mit "I brauch mein Rock ‘n‘ Roll" setzen STRANZINGER ein unüberhörbares Zeichen in der österreichischem Musikszene. Ein Album, das gleichermaßen Herz, Seele und Verstand anspricht. Es kombiniert die rohen Emotionen des Rock mit der unverwechselbaren Authentizität des Künstlers.

 

Reinhard Stranzinger beweist hier eindrucksvoll, dass österreichischer Rock ‘n‘ Roll keine Kopie der internationalen Vorbilder sein muss, sondern eine eigenständige Stimme hat. Ein ehrliches Album, das sowohl eingefleischte Rock-Fans als auch Liebhaber der Wiener Subkultur begeistern dürfte. Die Demut des Rock ‘n‘ Roll gegenüber findet man in jeder einzelnen Komposition der Band. Mit ihrer Mischung aus rebellischer Energie, lokalem Flair sowie viel Klangreichtum beweisen STRANZINGER, dass Rock ‘n‘ Roll auch 2025 noch aussagekräftig und signifikant ist.

 

photo by: Christoph Mares

 

 

Titelliste:

  1. Da Nochtbus

  2. I brauch mein Rock ‘n‘ Roll

  3. Da Stranzinger

  4. Heit koa Zeit

  5. Du tanzt net nur für mi

  6. Zoihn, zoihn

  7. Prince of California

  8. Oba net mit mir

  9. G´sicht aus Stoan

  10. So mecht i bleibm

  11. Ois neich

 

 

 

*Aus dem offiziellen Pressetext