photo by: Julia Sachse
Titel: Heading South
Vö: 27.09.2024
Label: EBF Music Records
Distributor: Time Zone Records
Durch ihre eindrucksvollen Live-Auftritte und ihre musikalische Variabilität hat sich die Allen Forrester Band mittlerweile einen großen Namen und eine ebenso große Fangemeinde erspielt. Kopf der Formation sind die beiden aus New York stammenden Gitarrist Josh Allen und Ben Forrester. Ihr Spiel ist gefärbt vom klassischen Southern-Rock, den sie, gerade live, fabulös umsetzen. Durch die Doppelung ihrer Arbeitsgeräte schaffen sie, zusammen mit den anderen Band-Mitgliedern, ein authentisches, rundes Klangbild, das Dich vom ersten Ton an nicht an der Qualität der Band zweifeln lässt. Und genau diese Klangfülle präsentiert uns die Band nur mit ihrer neuen Live-Compilation, „Eastbound EP“, welche am 27.09.2024 erscheinen wird. Es ist die Nachfolge der ersten Live-EP „Heading South“, jene ihre Anhängerschaft schon im März dieses Jahres in Begeisterung versetzt hatte.
Neben den beiden erwähnten Gitarristen und Bandgründern gehören der Allen Forrester Band noch Hendrik Herder (bass) und Matthias Böhm (drums) an. Die Vocals steuert Josh Allen bei.
Und schon „Stand up“, der erste Titel besagter EP, unterstreicht vehement, dass sich die Band zweifelsohne im absoluten Aufwind befindet. Die unmittelbar aufkommenden Southern-Anleihen werden unterstrichen von Joshs prägnantem Gesang, der zielführend sofort zum mitreißenden Sound der Band beiträgt. Das Initial-Feuer zündet der Sänger dann zusammen mit seinem Gitarren Twin-Partner Ben Forrester, die einen Cluster erschaffen, der Dich tief in raue, südstaatliche Gefilde versetzt. Auch inhaltlich lebt der Song von Positivität. Quasi eine Aufforderung, den Komplexitäten des Alltags zu widersprechen, Ziele zu haben und diese auch durchzusetzen, affirmative Energien freizusetzen.
„Burning daylight“ setzt das Southern-Feeling lückenlos fort und fordert auch hier thematisch dazu auf, seine Zeit zu nutzen, „wir verbrennen sonst das Tageslicht“. Getragen durch die Rhythmus-Fraktion Herder/Böhm ist der Band hier eine mitreißende Songstruktur gelungen, welche sich vor Songs wie „All summer long“ (Kid Rock) oder „Double trouble“ (Lynyrd Skynyrd) nicht zu verstecken braucht. Auf der Studioplatte wurden die Musiker in „Burning daylight“ noch durch die Backgroundsängerin Jade McRae verstärkt, beweisen aber in dieser packenden Live-Fassung, dass es auch ohne geht. Bravo!
„Good situation gone bad“ stellt mit 07:18 Minuten das längste Stück der EP dar und lässt viel Raum für das virtuose Gitarrenspiel der beiden Hauptakteure, die sich auch nicht lange bitten lassen. Im Schlussteil des Tracks folgt ein energiegeladenes Drum-Solo des Mannes an der Schießbude, Matthias Böhm, der unstreitig beweist, warum er den Job an Becken bekommen hat. Die Fans jedenfalls sind hörbar begeistert.
Besiegelt wird der brandneue Tonträger durch „Running for your life“, welches mit knarzig-rotzenden Klängen der beiden 6-saitigen beginnt und dann durch Joshs Timbre eröffnet wird. Die klangliche Darbietung zeigt eindrucksvoll die musikalische Bandbreite der Band und unterstreicht ihre Fähigkeit, Richtung Pool Position anzusetzen.
Fazit: Hervorzuheben sind hier auf jeden Fall die homogenen Klangbilder der beiden Gitarristen, Josh und Ben, die, gemeinsam mit dem Rest der Band, einen Southern getränkten Rhythm `n `Blues Mix erschaffen, der spätestens mit ihrem nächsten Studioalbum (welches sich bereits in der Planung befindet), unausweichlich auf die Überholspur gehen wird.
Die Mischung aus gravierenden Gitarrenriffs, treibenden Lyrics und einer perfekt abgestimmten Produktion lässt für die Live-EP „Eastbound EP“ keine Wünsche offen. Die Produktion verleiht den Songs eine strukturierte Klarheit, ohne dabei den rauen, authentischen Sound der Band zu verwässern.
all photos by: Emanuel Schwarz