rock will never die
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Im Gespräch mit....Sarah Smith

photo by: Tilynn Bauck

 

rockfrank.com traf die kanadische Sänger -und Songschreiberin Sarah Smith auf ihrer Album Release Tour zu ihrem neuen Album "So Brand New" in Frankfurt und sprach mit ihr über aktuelle, und Alltagsthemen.

 

 

rockfrank: Sarah, es ist mir eine große Freude, Dich nach unserem Gespräch 2021 erneut zu einem kurzen Interview begrüßen zu dürfen. Letztes Jahr hast du mit „Shine Bright – A decade of Sarah Smith“ ein Best of Album veröffentlicht, das Deine wichtigsten Titel vereint. Wie bedeutend war es für Dich persönlich und künstlerisch, dieses Projekt umzusetzen?

 

Sarah Smith: Als ich das Plattenlabel wechselte (Gunner Records), wurde mir dort vorgeschlagen, ein „Best-of“-Album zu veröffentlichen. Ehrlich gesagt hatte ich selbst gar nicht eingeschätzt, dass ich genügend Material dafür hätte – ein solches Projekt verband ich bisher eher mit etablierten, größeren Künstlern. In dieser Liga habe ich mich selbst nie gesehen. Umso mehr hat mich der Vorschlag gefreut und auch ein Stück weit stolz gemacht. Aus künstlerischer Sicht fühlte ich mich dadurch wirklich wertgeschätzt.

 

rockfrank: Kanada hat eine Reihe hochkarätiger Künstler hervorgebracht. Von Joni Mitchel über Neil Young, Leonard Cohen, Gorden Lightfoot, Bryan Adams, um nur einige zu nennen.  Mit wieviel Würde, wieviel Respekt, gehst Du angesichts solcher Künstlergrößen aus dem eigenen Land an Dein Songwriting? Ist es eine Bürde für Dich oder sagst Du Dir, „Ich mach mein eigenes Ding“?

 

Sarah Smith: Ach, beim Songschreiben denke ich gar nicht so viel nach – ich fühle vielmehr. Dabei lasse ich mich weniger von großen Namen oder anderen Künstlern beeinflussen oder beeindrucken. Natürlich haben mich Musikerinnen und Musiker aus meinem eigenen Land geprägt – zu ihnen hat man einfach eine andere, persönlichere Verbindung. Am Ende folge ich aber meinem eigenen Gefühl und mache die Musik so, wie sie sich für mich richtig anfühlt. Ich habe großen Respekt vor den kanadischen Musikgrößen und bin mir bewusst, welchen Einfluss sie haben. Dennoch vergleiche ich mich nicht mit ihnen – ich gehe meinen eigenen Weg.

 

rockfrank: Letztes Jahr nahmst Du ein Phil Collins Cover von „In the air tonight“, auf. Was war Deine Inspiration dahinter und mit wieviel Achtung für das Werk eines anderen Künstlers, vielleicht auch Ehrfurcht, geht man an ein solches Projekt?

 

Sarah Smith: Während der Corona-Pandemie gab es ein Projekt von 30 Künstlern, die verschieden Songs (Coverversionen) von unterschiedlichen Künstlern aufgenommen haben. Irgendwann trat der Produzent an mich heran und meinte, dass jener Phil Collins Titel zu mir passen könnte und ob ich ihn nicht Solo aufnehme wollte. Ich hatte das Lied noch gar nicht so oft gehört, aber wollte es versuchen. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung und wir hatten viel Spaß an dem Projekt.

 

rockfrank: Hast Du es Phil Collins je übermitteln können, hat er es gehört?

 

Sarah Smith: Nein, das denke ich nicht.

 

photo by: Viktoriya Bankova

 

rockfrank: Vor ein paar Jahren hast du dem Stadtleben den Rücken gekehrt und lebst nun mit deiner Frau auf einer kleinen Inselgruppe vor der Küste Kanadas. War das eine bewusste Entscheidung – näher an der Natur zu sein, vielleicht auch als Inspirationsquelle für neue Songs?

 

Sarah Smith: Genau. Ich wollte grundsätzlich immer schon aufs Land ziehen. Vielleicht als Altersitz, wenn ich keine Musik mehr mache bzw. nicht mehr toure. Während der Pandemie brachen dann aber nach und nach alle Auftritte weg und ich hatte viel Zeit. Da entschied Ich mich mit meiner Frau, den Umzug einfach zu dem Zeitpunkt zu machen. Die Gegend kannte ich bereits und mochte sie schon immer, und so hat es sich dann einfach ergeben. Und ja, die Natur war immer schon eine Inspirationsquelle für mich und somit natürlich auch für meine Musik.

rockfrank: Arbeitest Du denn derzeit an neuen musikalischen Projekten, ein neues Album vielleicht?

 

Sarah Smith: Ja, wir haben gerade ein neues Album rausgebracht, “So Brand New”, und sind damit gerade auf Release-Tour durch Europa. In Übersee wird das Album etwas später erscheinen. Es sind 13 neue Songs, davon Remixe von 2 meiner älteren Songs und eine Coverversion. Wir touren damit gerade durch Deutschland und Holland und es macht uns großen Spaß!

 

rockfrank: Eine Karma Frage: Nenne 3 Dinge die Dir spontan zu Deutschland einfallen.

 

Sarah Smith: Ich mag die Gegensätze hier im Land. Einerseits so viel Historie (Kanada hat nicht solch alte Städte) , auf der anderen Seite modern und immer up to date.

 

Dann dass Brot! Es ist viel fester und leckerer als in Canada oder der U.S.A. Es hat eine ordentliche Kruste, ich liebe es (schmunzelt).

 

Außerdem mag ich den Vibe, die Stimmung hier im Lande. Wenn man sich mit jemandem unterhalten hat, ist man gleich in einer guten Freundschaft, fühlt sich wie in einer Familie aufgenommen. Die Zugänglichkeit mag ich.

 

photo by: Dani Smile

 

Zum Schluss eine kurze Fragerunde:

 

Frühaufsteher oder Nachtschwärmer?

Frühaufsteher. Ich versuche trotzdem immer 7 – 8 Stunden zu schlafen.

 

Großstadt oder Land?

Land.

 

Taylor Swift oder Bryan Adams?

Bryan Adams. Nicht falsch verstehen, Taylor ist klasse, aber wenn ich wählen muss, ist es Bryan.

 

Wenn dein Leben ein Lied wäre, wie würde es heißen und welche Art von Musik wäre es?

Ich denke es wäre „You are my sunshine“: Ich liebe es. Singen würde Kurt Cobain. Dieser Mix aus Grunge/Alternative zusammen mit der Leichtigkeit von „You are my sunshine“.

 

Wenn Du Phil Collins eine Frage stellen könntest, welche wäre das?

Ich würde ihn fragen ob der lieber Schlagzeug spielt oder am Mikrofon steht.

 

Wenn Du jemals in einem Film mitspielen würdest, welchen Charakter würdest Du favorisieren, welche Rolle würdest Du spielen?

Ich würde auf jeden Fall gerne Elvis spielen, um auch mal die rockige Seite kenne zu lernen, mal die männliche Seite des Rock n Roll.

 

 

Ich bedanke mich für das Interview und freue mich auf die neue Schallplatte. Alles Gute für Dich.

 

photo by: Conny Kiefer

 

 

 

 

 

rockfrank

Übersetzung und freundliche Unterstützung: Sandra B.